Hallo MUCIS!
Am Freitag den 14.11.2008 teffen wir uns wieder ab 18:30 Uhr zum Modellbahn-Stammtisch in der Schützenlust in Solln. Das Thema diesmal: „Vorspann / Doppeltraktion“
Im Dampflokzeitalter gab es noch keine Mehrfachtraktion im heutigen Sinne, sondern eigentlich nur Vorspann bzw. Nachschieben; alle Lokomotiven waren mit Personal besetzt und wurden einzeln gesteuert, die Kommunikation erfolgte durch Pfeifsignale. In Europa werden Triebfahrzeuge heute meist über Leitungsverbindungen gesteuert; dabei kommunizieren die Steuerungsrechner der Fahrzeuge über Buskabel, die ggf. auch durch die Mittelwagen durchgekuppelt werden müssen; neuerdings gibt es auch funkgesteuerte Loks in der Zugmitte oder/und am Zugende. Manchmal sind nur baugleiche Fahrzeuge miteinander traktionsfähig. In Deutschland und der Schweiz können viele Lokomotiven und Steuerwagen untereinander vielfachgesteuert werden.
Nachfolgend ein paar Definitionen:
Doppeltraktion (auch Mehrfachtraktion)
Die einfachste Mehrfachtraktion ist die Doppeltraktion, das Fahren mit zwei Lokomotiven an einem Zugende bzw. das Kuppeln zweier Triebzüge. Analog dazu gibt es Dreifachtraktion, Vierfachtraktion usw. In der Regel werden die Fahrzeuge von einem Triebfahrzeugführer gesteuert.
Verteilte Traktion
Bei der verteilten Traktion laufen Lokomotiven oder Lokomotivgruppen nicht nur an den Enden, sondern auch in der Mitte eines Wagenzuges. Dies ermöglicht es, größere Zugkräfte an einen Zug zu bringen, ohne die Kupplungen zu überbeanspruchen.
Vorspann
Von Vorspann wird gesprochen, wenn ein Triebfahrzeug zusätzlich vor einen Zug gespannt wird, ohne dass eine Fernsteuerverbindung besteht. Beide Fahrzeuge sind mit Lokführern besetzt.
Nachschieben
Nachschieben, wobei ein Zug zeitweise von einem zusätzlichem Triebfahrzeug geschoben wird, das nicht ferngesteuert, eventuell nicht einmal mit dem Zug gekuppelt ist (z.B. an Steilrampen).
Wagenlok = wenn zusätzlich zur Zuglokomotive ein nicht arbeitendes Triebfahrzeug zur Überführung „als Wagen“ in den Zug gestellt wird.
Lokzug ist der Fachausdruck für eine einzelne oder mehrere Lokomotiven bzw. Triebfahrzeuge, die ohne Güter- oder Personenwagen fahrplanmäßig verkehren. Wird abgekürzt auch als „Lz“ im Fachgespräch benannt. Lokzüge dienen meist dazu, Triebfahrzeuge zu überführen.
Sandwich bezeichnet das Fahren mit zwei Triebfahrzeugen an entgegengesetzten Enden eines Wagenzuges. Grund kann z.B. ein fehlender oder defekter Steuerwagen sein.
Ausnahme und heute nicht unser Thema:
Mehrfachlokomotiven (z. B. Doppellokomotiven) und Gliedertriebzüge, bei denen ein einzelnes Triebfahrzeug aus mehreren (kurz-)gekuppelten Einheiten besteht, die betrieblich nicht oder nur ausnahmsweise trennbar sind. Beispiele: DB BR 288, SBB Ae 8/14, BLS Ae 8/8
All das lässt sich natürlich auch auf der Modellbahn nachstellen. Dazu werden entweder Lokomotiven mit geicher Digital-Adresse (und ähnlichen Fahreigenschaften) oder ein sogenannter Dummy (Lok ohne Antrieb) eingesetzt. Viele Loks muß nicht immer lange Züge bedeuten …
Viele Grüße
Obelix