Tender voraus
Am Freitag, den 2.8.2019, treffen wir uns wieder zum MUCIS im Gasthof Lorber in Neuried.
Das Thema: „Tender voraus“.
Während Tender-Dampflokomotiven in der Regel in beide Richtungen gleich schnell fahren durften, war bei Schlepptender-Loks das Thema „Tender voraus“, deutlich komplizierter.
Das Rückwärtsfahren war aus vielfältigen Gründen nur mit reduzierter Geschwindigkeit (meist 50 km/h – selten 80 km/h) möglich. Bei einigen Baureihen nur ohne Zug oder garnicht (Kondenztender).
An geschobenen Wendezügen z. B. durfte die Lok Tender voraus schneller fahren als solo, denn hier gilt der Steuerwagen als führendes Fahrzeug.
Viele Stichstrecken hatten am Endbahnhof keine Möglichkeit die Lok zu drehen, die Lok wurde also umgesetzt und fuhr Rauchkammer zum Zug wieder retour.
Steilstrecken durften nur von dafür zugelassenen Loks befahren werden. Um immer genügend Wasser auf Seite der Feuerbüchse zu haben, ist es meist vorgeschrieben immer Kessel zum Berg zu fahren.
Der geschobene Tender stellte natürlich auch eine Sichtbehinderung dar (Lokführer auf der falschen Seite). Hinzu kommt, die Mehrzahl der Dampflokomotiven hatte kein geschlossenes Führerhaus.
Auch das Laufverhalten (das ja für Vorwärtsfahrt optimiert war) konnte ausschlaggebend sein. Viele Baureihen waren nicht in der Lage, rückwärtsfahrend Sand vor die Radsätze zu streuen, was das Anfahren vor schweren Zügen so gut wie unmöglich machte.
Vorbild: Besonders unbeliebt sind Fahrten mit dem Tender voraus bei den Fuzzis (Fotografen) an der Strecke …
Modell: Lange Zeit gab es am Tender der keine Beleuchtung (Märklin z.B. hat die Lampen mit silberner Farbe ausgemalt).
Eine ganze Anzahl Schlepptender-Loks haben Vorne keine Kupplung (manche nicht einmal eine Kupplungsaufnahme). Bitte prüft das bevor Ihr ein Modell mitnehmt!